Mittwoch, 3. Dezember 2014

Die Geburt

Die Geburt aus Sicht des Papas. Schon 14 Tage vor geplantem Geburtstermin waren wir in Wartestellung. Es könnte jeden Moment losgehen, die Taschen standen deshalb schon längst gepackt im Kinderzimmer. Das Warten begann. Nun war es endlich soweit. Gut, man muss dazu sagen, es war 4 Tage über dem errechneten Termin, wir rechneten also jeden Moment mit der Niederkunft. Geburtstermin: Seit diesem Tag mussten wir jeden Tag zum Arzt (CTG/Labor, Prüfen des Muttermundes), am Wochenende ersatzweise ins Krankenhaus. Tag 1,2,3,4 nach Geburtstermin: Nichts tat sich. Das Warten nervt. Die vielen Nachfragen vom Verwandten- und Bekanntenkreis noch mehr. Wer weiß, wie man sich in solch einer Situation fühlt, unterlässt das vehemente Nachfragen, wo nun das Baby beibt. Das mal als Tipp nur so am Rande, falls jemand von Euch gerade jemanden kennt, der bald ein Kind bekommt. Dann war es endölich soweit. Die Wegen setzten ein. Und das in so kurzen Frequenzen dass wir wussten, das müsste jetzt kein Fehlalarm sein. Wir waren ja gut vorbereitet. Die Tasche(n) waren gepackt (wobei ich sagen muss, die Tasche für werdende Väter war vollkommen überflüssig - man hat keine Zeit zum Essen, Trinken, Lesen, Fotografieren während des Geschehens!) So, nun wurde erstmal um 4:00h morgens Kaffee gekocht und ganz sachte alles ins Auto gepackt. Angekommen im Krankenhaus wurde sofort CTG gemacht. Das CTG war gut, die Wehen kamen regelmäßig, allerdings war bis dato noch nicht raus, ob die Intensität der Wehen ausreicht. Mit einem Schmerzmittel verarztet wurden wir erstmal zum frühstücken wieder nach Hause geschickt. Würde das Schmerzzäpfchen die Wehen vollständig unterdrücken, so wäre dies ein Fehlalarm. Überwiegt der Schmerz, ist klar, dass es losgeht. Letzteres trat ein. Um 09:00 waren wir wieder im Krankenhaus. Dann begann für mich das große Warten und helfen. Für sie die Schmerzen. Wie gesagt, die Tasche für Papas war umsonst. Man ist eben die ganze Zeit da für Frau und Kind. Um 16:00 entschied der Gynäkologe, dass das Warten auf das Baby höchstwahrscheinlich keinen Sinn machen würde und riet uns zum Kaiserschnitt. Das war die Kurzversion. Wir wurden natürlich aufgeklärt, wieso ein Kaiserschnitt nun sinnvoll sei und warum wir lieber nicht weiter warten sollten. Das Fruchtwasser war eingefärbt, was ein Zeichen ist, dass es verunreinigt ist. Noch waren die Vitalfunktionen des kleinen Mannes sehr gut, sodass ein Kaiserschnitt zu diesem Zeitpunkt ohne Druck und mit einem relativ geringen Risiko gemacht werden konnte. Anders würde es aussehen, wenn wir nun weitere Stunden gewartet hätten und sich die Vitalparameter des Babys verschlechtert hätten. Dann wäre der Kaiserschnitt unter umständen um einiges hektischer und risikoreicher geworden. Wir entschieden uns dafür und bereuen es nicht (einfach gesagt als Vater :-) ). Frau und Kind geht es gut. einziger Wehrmutstropfen: Meine Frau musste beide Schmerzen aushalten. die Schmerzen der Geburtswehen und die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt. An alle Männer, die nicht wissen, ob sie bei der Geburt dabei sein wollen. Tue es. Für mich war die Geburt meines Sohnes das ergreifendste Erlebnis meines Lebens. Und ich bin weiß' Gott kein OP-Liebhaber, im Gegenteil. Aber es ergab sich so, dass ich auch beim Kaiserschnitt dabei war, obwohl ich das im vorneherein nicht wollte, weil ich relativ empfindlich, was Blut, Op's etc. angeht. Aber es hat sich gelohnt und ich kann nur jedem werdenden Vater Mut machen: Tue es und du wirst belohnt. Und immer daran denken: du hast die geringste Arbeit, denn du musst nur dabei sein. Leiden tut deine Frau. Und das ist dann wohl das Geringste was du für sie tun kannst: Bei ihr sein.

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